Iran: Fünf politische Gefangene, darunter eine Frau, hingerichtet
Menschenrechtler warnen davor, dass im Iran weitere 16 kurdische politische Gefangene und 11 Teilnehmer der Proteste nach den Wahlen in akuter Gefahr sind, ebenfalls hingerichtet zu werden.
Am Morgen des 9. Mai wurden im Teheraner Evin-Gefängnis fünf politische Gefangene durch den Strang hingerichtet. Dabei handelte es sich um die 28jährige Shirin Alam Hooli, den 34jährigen Lehrer Farzad Kamangar sowie um Farhad Vakili, Ali Heydarian und Mehdi Eslamian.
MAHNWACHE GEGEN DIE HINRICHTUNGEN IM IRAN
Der Iran gehört zu den Ländern, in denen ein vom Staat verordneter Terror herrscht. Erst vergangenes Wochenende wurden 5 kurdische Regimegegner im Iran hingerichtet, vier davon wegen ihrer Zugehörigkeit zu der „Partei für ein freies Leben in Kurdistan“ (Partiya Jiyana Azad a Kurdistanê, PJAK). Es handelt sich um die Lehrer Ferzad Kemanger, Eli Heyderiyan und Ferhad Wekili und die kurdische Frauenaktivistin Sirin Elem Hulu. 18 weitere kurdische Gefangene sollen noch hingerichtet werden.
Der iranische Präsident Ahmadinedschad scheint den Protest der Weltöffentlichkeit auf seine Schreckensherrschaft zu genießen und dem Grundsatz zu folgen: wer brutale Gewalt ausübt, ist stark, angesehen und mächtig im eigenen Land. Unbeirrt und zum Trotz gegen die weltweiten Proteste geht dieses Regime seinen blutigen Weg weiter. Menschen werden auf offener Straße verstümmelt, politisch tätige Frauen in ihrer Würde als Frau verhöhnt.
2009 wurden 388 Hinrichtungen, seit Beginn des Jahres 2010 mindestens 100 registriert, darunter auch die von Jugendlichen. Auffällig ist die große Anzahl an hingerichteten KurdInnen . Ahmedinedschad selbst war in den vorangegangenen Regimen während der 80-er Jahre Auftragskiller und war bei dem Anschlag auf kurdische Exilpolitiker in Wien als führender Kopf dabei. Nun ist er führender Kopf eines mörderischen, geistig und spirituell verarmten Regimes. Die Logik des iranischen Regimes beruht auf dem Rachegedanken, der Gewalt und der Verweigerung jeglichen Dialoges. Die Anklage der iranischen Henker lautet: „Feindschaft zu Gott“, die die Teile des Volkes zufrieden stellen sollen, die sich von der Gehirnwäsche des jahrzehntelangen religiösen Diktats haben anstecken lassen. Sie dient dazu, GegnerInnen eines grausamen und unfähigen Regimes auszuschalten und im gleichen Atemzug Angst und Schrecken bei potentiellen Gegnern zu säen. Die Exekutionen werden durch die absurde Legitimation durch einen Gott gerechtfertigt, der so etwas gutheißen soll.
Ein solcher Gott kann nur in der Vorstellung fanatisierter Irrer existieren, die ihn mit ihren eigenen Attributen ausstatten. Somit hat dieser Gott kein göttliches, sondern das Gesicht derer, die ihren eigenen menschlichen Willen und ihre bornierte Ideologie nur für göttlich halten.
Während in aller Öffentlichkeit Menschen an Kränen aufgehängt werden, verdorren die zivilisatorischen Potentiale der iranischen Bevölkerung, versanden die Aspirationen der Jugend unter der Fuchtel einer zurückgebliebenen religiösen Elite. Auch wenn jeglicher Protest an diesem Regime abprallt, so ist weltweite Solidarität für die Regimegegner, die den Mut haben, ihm die Stirn zu bieten, eine wichtige Unterstützung. Daher appellieren wir an die demokratische Öffentlichkeit, sich mit den verfolgten Menschen gegen die Willkür des iranischen Mullahregimes zu solidarisieren und sich für Meinungsfreiheit und demokratische Verhältnisse im Iran einzusetzen.
Für ein freies Leben und gegen das Mullahregime im Iran!
Solidarität mit dem kurdischen Widerstand!
Mahnwache
Mittwoch, 19. Mai 2010
zwischen 16:00 Uhr und 18:00 Uhr am Marienplatz
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