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Samstag, 17. März 2012

RecepTayyip Erdogan wird mit dem STEIGER AWARD ausgezeichnet

Stiegerwald-Award Realsatire von Jeanne Jiyan


RecepTayyip Erdogan wird mit dem STEIGER AWARD ausgezeichnet
Zum 8. Mal werden in der Jahrhunderthalle Menschen für ihr Engagement ausgezeichnet – der „Stiegerwald-Award“ möchte diejenigen ehren, die sich für „Offenheit, Menschlichkeit, Geradlinigkeit, Toleranz“ einsetzen.
In der Kategorie Europa wird der Ministerpräsident der Türkei, Recep Tayyip Erdoğan ausgezeichnet.
Wie der Veranstalter der Preisverleihung betonte, geht es dabei  nicht um einzelne Personen. „Tayyip Erdogan erhält den Award stellvertretend für die 50-jährige deutsch-türkische Freundschaft“, sagte er.  Dennoch möchte die Stiegerwaldjury eine Erklärung zu ihrem Kandidaten abgeben. Denn anscheinend wird unverständlicher Weise Kritik an der Nominierung Erdogans laut.
„Die Kritiker sollten zur Kenntnis nehmen, dass wir einen demokratisch gewählten Ministerpräsidenten und engen Verbündeten Deutschlands ehren“, so der Medienberater des Stiegerwald-Awards.
Unverständnis zeigte die Jury über die Tatsache, dass nun plötzlich Kritik an der türkischen Regierung laut wird. „Die Kritiker kommen doch eher aus den Reihen dieser Einwanderer, die hier eigentlich nichts zu sagen haben dürften.  Das sagt doch schon  alles.“
Ein anderes Mitglied der Jury beschwert sich: „Wir waren uns doch immer darüber einig, auf welcher Seite die Guten stehen. Warum gerade jetzt von allen Seiten Kritik laut wird, ausgerechnet in einer Zeit, in der der  Regierungsstil in der Türkei sogar einen leichten Wandel erfahren hat, ist uns ein Rätsel, so der Mediensprecher. Wenn Sie unsere Erklärung gelesen hätten, würden Sie verstehen, dass uns absolut nichts vorzuwerfen ist.“


Erklärung der Stiegerwaldjury anlässlich der Verleihung des Stiegerwald-Awards an den türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan:

Wir alle sehnen uns nach einer Welt der Heuchelei, der Lüge, des Populismus und der Gewalt. Daher vergeben wir unsere Preise nach einem besonderen Prinzip an Staatsoberhäupter, die mit klaren Zielen angetreten sind und diese mit den bestmöglichen Praktiken konsequent umsetzen. 

Der  Stiegerwald- Award steht für Völkerverständigung. Daher haben wir uns für einen Kandidaten aus dem Mittleren Osten entschieden.

Glücklicherweise müssen wir keine posthumen Preise vergeben, was uns die Wahl wesentlich erleichterte. Wir denken hier an einen möglichen Gegenkandidaten wie Saddam, der die Wahl, das müssen wir zugeben, wesentlich erschwert hätte.

 Da es in der Region viele Talibans und Atatürks gibt, fiel uns unsere Wahl  sehr schwer.  Assad und Mubarak als Kandidaten waren uns zu strittig, das geben wir ganz offen zu. Denn den Mut des Nobelpreiskomittees, uns zu Leuten zu bekennen, die mit einem Fuß oder beiden in Gewahrsam stehen, haben wir nicht.

 Dass das Nobelpreiskomittee nicht alle Kandidaten ehren kann, die Preise verdienen, zeigt, wie wichtig Preise wie der Stiegerwald- Award geworden sind. Denn sie bringen das Quäntchen Salz in unsere Gesellschaft ein, das allen zynischen Gerichten eine bessere Verdaulichkeit und gerade den richtigen Geschmack verleiht. 

 Glücklicherweise dürfen langsam aber sicher auch andere Awards zum Nobelpreis hinzutreten, die für eine den Erfordernissen der Gegenwart angepassten Preisvergabe stehen, damit morgen unsere schützenswerten und noblen Interessen in einer globalisierten Welt eine Chance haben.

 Nominierungen wie die von Vladimir  Putin für den Quadriga –Preis weisen uns den richtigen Weg. Vaclav Havel neben Putin,  warum nicht Erdogan neben  Anna  Politkowskaja?  Auf diese Weise leisten auch wir unseren Beitrag in der pluralistisch geprägten Übergangsphase zu einer  Gesellschaft, die die Herausforderungen einer immer schwieriger zu verstehenden Welt annimmt.

In diesem Fall werden wir vorübergehend etwas erleben, was unsere Kritiker mit Sicherheit zumindest als eine  Trübung unseres Unterscheidungsvermögens  bezeichnen werden, 1 + 1 wird nicht mehr 2 sein, wie sie sagen werden, doch danach, in der neuen Morgenröte der Menschheit werden Erdogan neben Putin, Ahmadinejad neben Asaad stehen und wir werden uns nicht mehr den Kopf weder über Kritik  noch über die Wahl unserer Kandidaten zerbrechen müssen. 

Dieser kleine Exkurs in die unserer wohl überlegten Wahl sollte genügen, um unsere Kritiker zum Schweigen zu bringen. Wenn sie nicht zur Kenntnis nehmen wollen, dass Erdogan bereits weltweit ein großes Ansehen genießt und zwar in Wort und Tat, dann werden wir es ihnen eben nochmals  erklären müssen.

Wir können Kerdogans Ansehen in der Welt schon allein daran ablesen, dass er -im Gegensatz zu einem Nobody- Perez die Leviten lesen und aufmüpfigen französischen Abgeordneten  zeigen kann, was für ein toller Macho, Meister und Menschenrechtler er ist. Hätte er nicht dieses gewaltige Renommée, dürfte er nicht sagen und tun, was nur die ganz Großen sagen und tun. Aber wir wollen nicht die Gelegenheit verpassen, auch seine Verdienste für die Türkei anzuloben. Selbstverständlich können wir in diesem begrenzten Rahmen nicht alle aufführen, denn sonst müssten wir ein dickes Buch damit füllen.

Wie kein türkisches Staatsoberhaupt vor ihm, weiß Erdogan Eleganz mit Zweckmäßigkeit in der Staatsführung zu verbinden.  Er beweist den Willen zum Pluralismus, indem er gleichzeitig die Herausforderung gegen seine Feinde und die gegen die Feinde seiner Feinde annimmt.

In der Bekämpfung der Kinderkriminalität hat Erdogan einen Meilenstein gesetzt. Es gehört auch zu unserem zivilisatorischen Konsens, dass Kinder, die Steine auf Panzer werfen, bestraft werden müssen.       
                                                                                                                                                  
Bei allen Neuerungen, steht Tayyip Erdoğan daher  da, wo es notwendig ist, für Kontinuität.  Fortschrittliche Ideen brauchen  keine Umerziehungslager. Ganz von selbst kommen kriminelle Kinder  nach 15 Jahren als geläuterte Erwachsene aus den türkischen Gefängnissen. Harte, aber für ihre Erziehung unerlässliche Proben, wie die Vergewaltigung durch erwachsene Gefangene und wohldosierte Misshandlungen durch die Sicherheitsbeamten bereiten sie nach ihrem pädagogischen Aufenthalt in modernen türkischen Gefängnissen auf ein Leben in einer Gesellschaft vor, für die Erdogan ein Wegbereiter ist.

Es ist hier noch wenig bekannt, dass Tayyip Erdogan ein großer Problemlöser seiner Zeit ist. Denn er verbindet auf einzigartige Weise, die nieder zu haltende Geburtenzahl in den Unruheregionen –eine Geburtenrate, die auf 0 reduziert werden soll-  mit den neuen Frauenrechten in der Türkei.  Jede Frau türkischer Herkunft soll daher in naher Zukunft mindestens drei Kinder gebären. Dass Kinder unsere Zukunft sind, diese universelle Erkenntnis hat sich Tayyip Erdogan zunutze gemacht. Die in Demonstrationen umgekommen Kinder und die ausfallenden Geburten in den Terroristennestern könnten so durch die erfreuliche Einbindung vor allem der Frauen in die türkische Gesellschaft  ausgeglichen werden. Dass der Tschador sie derzeit noch darin behindern könnte, sich im schönen Schein der Demokratie zu sonnen, hat er rechtzeitig erkannt und propagierte daher das sportliche Kopftuch als Alternative und  als  Symbol ihrer neuen Bewegungsfreiheit.

In punkto Völkerverständigung hat Erdogan eine absurde Auffassung von Geschichte wieder geraderücken und den Stolz von Generationen von Türken auf ihre Taten wieder ins richtige Licht rücken können.

Erdogan ist ein  wortgewandter Visionär und möchte man sagen, ein Visionär europäischen Schlages. Daher erhielt er unseren Award auch in der Kategorie Europa. Allein schon für Botschaften wie diese: „Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind.“ verdient er unseren Award.

Die Kritiker unserer Wahl sollten zur Kenntnis nehmen, dass  Mut und veraltete Werte wie Zivilcourage nicht  den Erfordernissen unserer Zeit entsprechen. Daher haben wir einen Kandidaten gewählt, der sowohl unserem Verständnis von Völkerverständigung entspricht, als auch eine für unser heutiges Verständnis angemessene Wahl darstellt.

Wir repräsentieren das Mittelmaß und die Mittelmäßigkeit, damit sich möglichst viele Menschen, die unsere Werte teilen, sich mit unserer Wahl identifizieren können. Wir heißen daher alle, die die Zeichen der Zeit  erkannt haben, in unserem Club der bekennenden Mittelmäßigkeit willkommen.

Zu Recht können wir stolz darauf sein, mit der Wahl einen privilegierten Partner und engen Verbündeten Deutschlands geehrt zu haben. Damit unsere Ideen und Werte auch morgen eine Chance in der Welt haben.

Die Stiegerwaldjury

Stiegerwald-Award Realsatire von Jeanne Jiyan
URL: www.kurdgem.blogspot.com
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 Massenproteste in Bochum

Erdogan sagt Preisverleihung ab

http://www.manager-magazin.de/politik/deutschland/0,2828,821904,00.html