FÜR DIE ANERKENNUNG UND ZUSSAMMENLEBEN DER KULTUREN

Freitag, 27. November 2009

Die kurdische Gemeinde in München trauert um Murat Yildiz, einen guten Freund, den wir alle sehr schätzten.



Murat Yildiz, der ehemalige Sänger der populären Musikgruppe Munzur ist vergangenen Sonntag überraschend an Krebs gestorben. Das hat die Kurdische Gemeinde sehr betroffen. Wir wünschen der Familie die nötige Kraft, um diesen schweren Verlust zu verarbeiten.
Dank gilt dem Vorstand von Dersim e.V. für die Organisation der Trauerfeier und die schnelle Hilfe, die der Verein der Familie zuteil werden ließ und die es möglich machte, seinen Leichnam schnell nach Dersim zu überführen.

Wir möchten in den verschiedenen Vereinen ein Kondolenzbuch auslegen und ins Netz stellen. Wir bitten seine Freunde, Erinnerungen an ihn und mit ihm dort hineinzuschreiben. Dieses Kondolenzbuch möchten wir später den Kindern von Murat übergeben.
Jeanne Jiyan schrieb einen NACHRUF für die Kurdische Gemeinde München.

Kurdische Gemeinde München

Donnerstag, 26. November 2009

NACHRUF!

Adieu Murat, Adieu denen, die wir liebten

Der Herbst dies Jahr war noch gar nicht so wie ein Herbst gewesen, halb Frühling noch, halb Winter. Doch heute, an dem Tag, an dem Dein Sarg fort getragen wurde, stürmte es zum ersten Mal.

Draußen wirbelten die Blätter von den Bäumen umher und der Wind riss den Trauernden Deine Fotografie, die sie überihren Herzen trugen, davon. Vor ein paar Tagen noch warst Du guter Dinge und keiner ahnte, dass Dein Leben sich dem Ende zugeneigt hatte. Der Tod riss Dich so plötzlich und heftig von den wenigen Menschen aus Deiner Familie, die Dir in der Fremde geblieben waren, dass sie ihm völlig unvorbereitet in die Augen sehen mussten. Ein letztes Ich liebe Euch auf Deinen ersterbenden Lippen, dann musstest Du gehen.

Ich sah Deinen Bruder, so hart, so bitter getroffen, so einsam nun hier in diesem kalten Land, in das ihr geflohen wart. Deine schöne junge Frau klammerte sich an Deinen Sarg, Ihren Kopf hatte sie auf das schwarze Tuch gebettet, das sie über ihm ausgebreitet hatten. Von der Unfassbarkeit Deines Todes ergriffen, schrie sie ihre Rebellion heraus gegen diese Ungerechtigkeit, als hätte sie Dich zurückholen können damit.

Nichts hätte ich ihr mehr gewünscht, als dass dies möglich gewesen wäre. Während Deine Freunde, die in Eile Deine Trauerfeier organisiert hatten, im Nebenraum für Deine Rückkehr nach Dersim sammelten, drang ihr Schluchzen in alle Räume des Hauses. Der Wind schlug die Läden oben zurück, die jemand ganz verschloss und mir wurde bange dabei, weil es mich daran erinnerte, dass Du in der Dunkelheit Deines Sarges lagst und wir nie wieder die Sonne in Deinen warmherzigen Augen leuchten sehen würden, während Du Deine Freunde umarmst. Viele von denen, die Du gekannt hattest, saßen ratlos mit ernsten, traurigen Gesichtern um die Tische und standen draußen im Wind während der Saal, in dem wir alle für immer Abschied von Dir nehmen mussten, widerhallte von der Stimme Deiner geliebten Frau. Nirgends fand ihr Weinen Halt und mir war, als ob es nun ewig den Himmel über Dersim ausfüllen würde, zusammen mit den Stimmen all der Mütter, die sinnlos ihre Kinder verloren und all den Anderen, die ihre Geliebten, ihre Brüder und Schwestern, ihre Eltern beklagen.

Hilflos stand Deine Schwester an Deinem Sarg, die Trauer in ihrem Herzen eingeschlossen, während die Flammen der Kerzen vor Deinem Abbild flackerten. „Wir hatten viele gemeinsame Erinnerungen, sagte Dein Freund, und viele davon waren nicht schön. Tage, an denen die Polizeiknüppel auf unsere Köpfe nieder prasselten, Tage in der Folter.“ Und ich dachte daran, dass Dich nun der Tod, dem Du lange getrotzt hattest, doch eingeholt hat. Du warst so fröhlich und kämpftest auch hier weiter für die Freiheit und den Frieden, für Dein Volk. Du hast die um Dich versammelt, die wie Du in die Fremde geflohen waren, viele spielten mit Dir in dem Fußballverein, den Du gegründet hattest und der wie Deine Musikgruppe den Namen des Munzur trug. Du liebtest die Musik. Mit klarer, heller Stimme sangst Du die Lieder von Dersim. Es ging darum, Dein Leben und das deiner Freunde hoch zu halten gerade zum Trotz gegen die, die den Tod, die Ungerechtigkeit und das Grauen auf ihre Fahnen geschrieben haben. Die Wärme Deiner Liebe für alles Lebende setztest Du diesen kalten Automaten entgegen, die ohne Herz im Leib alles Lebendige bekämpfen.

Wir trafen uns nicht häufig und oft befällt mich Bedauern darüber, dass der Alltag hier uns nur so wenig Gelegenheit dazu gönnt. Ich selbst sah Dich nur zu einigen wenigen Gelegenheiten. Doch alle, die hier in der Fremde leben und eine gemeinsame Vision haben, gemeinsame Erinnerungen, ähnliche Freuden und ähnliches Leid teilen, sind tief miteinander verbunden. Nun ruhst Du bei Deinen Brüdern und Schwestern, all den jung Gefallenen, all denen, die mit ihrem grenzenlosen Mut einer grausamen Welt widerstanden. Ich wünsche Dir und ihnen eine Wiederkehr, all jenen jedoch, die Euer Leben vergifteten, ewigen Tod.

Auch jetzt, Stunden nachdem Du von uns fort getragen wurdest, heult draußen der Wind. Du bist so jung und so plötzlich gestorben, dass es nur Recht ist, wenn wir uns gegen dieses Schicksal auflehnen wollen. Und doch hoffe ich, dass auch Deine Familie eines Tages wieder so etwas wie einen inneren Frieden in der Erinnerung an Dich findet und an die glücklichen Tage mit Dir denken kann.

Es lebe die Schönheit dessen, was wir uns zusammen mit Dir erträumten. Es lebe die Freiheit, der auch Du ein Gesicht gegeben hast./by Jeanne Jiyan

>>> ogur bo murat inu re ogur bo iye ke ma

Mittwoch, 25. November 2009

Oğur bo Murat, inu re oğur bo, iye ke ma cıra haskeme


Emser paiz jê paizê serrunê vırenı nêbi, lete usar, lete ki jêzımıston bi.
Hama a roza ke ma meyitê to dard we, a roze hona ke bi ve mız u duman. Tever de va pelgunê daru saneno ra. Resmê tuye ke ma serva sarêşiaine gıranê hora darde kerdo, inu ki jê pelga paiz saneno ra, vısneno, beno. Dı-hire rozu ra raver tı hona rınd biya, kêş inam nêkerdene ke ama peyniya omrê xo. Merdena tuya bêkav, to çê xora fişta dürri. Merdena tıya qaxpeê hên pêt ame ke, kêş xo hazır nêkerd, lewunê tora «ez sıma ra zof haskon» vejia ke çımê xo kerdi qapa. Mı bıraê to di, fıqarê teyna bi, zerrê xo vesene, koy demdiyay vi serr, na ğeriviye de, na welato zurekero serdıno ke sıma amay cı.

Fıqariya hermeta tuya rındeka dina, puşiya şiae sanay ve sarrê xo, puleşiyay vi tabuta tora. Kami merdena tore inam kerdene ke, a ki inam kero, zırçene, jivena, sai ke to peeyser ana ! Mı haqi ra zovina tuwa nêwastene, mêrdê na ğerive peyser cıde. Dema ciniya çêvesayiye, adır gıno zerre ro, cigera ma ki kena letey. Olvozê to amê peeser, bıraê xo ra xatırê xo wazenê, bıraê xo finê ra ra, rusnenê Welatê jiar u diyaru Dêsım, kenê bavokê hardê Dewresu. Vaê paizi yeno, dar u beri saneno ra, hermeta to, to ranêverdena, vırarê fina tabuta tora. Yeno aqılê mı ke, ma reyna çımunê to de nianêdame, tı tabuta xuya tariye dera. Hevalê to her cara amê, tora xatırê xo wazenê, bêçare masu de nisene ro, vıle sıkıto xo ver, tever de vaê payizi dar u beru, zerrê de feryat u figanê çêvesayiya hermeta to zerrê ma sanena ra.

Dema Xatuna fıqariye bervena, jivena, vengê xo şi rest ve Dêsım, rest ve vengê maa u waaunê binu, asmênê khewi kerd pırr, waaê ke bıraê xo kerdo vindi, maaê ke lazê xo kerdo vindi, iye ke waştiyê xo kerdê vindi, şi rest ve inu. Waa tuya sarêşiae, çı wele ve xore kero, desteberi ra tuwa nêyeno, heke destêberê bêro, roê xo kena roê to verra. Ma ke verê tabuta to de çıley fişti ra cı, hevalê to veng fiştra ve xo «ma heylê çi pia di, roza tenge pia diye, i rojiye ke polosşi mare eziyet kerdenê, zulm kerdenê » To jê camerdu da ve pêro, serva serbestiye u haştiye, serva mıletê xo, serva welatê xo. To cênci dorme xode kerdi topi, eve dina tope kaykerdene, a kulube ki to nay vi ro « Munzur » jê guruba tıya muziki. To klamu ra haskerdene, klamê welati eve vengê xuyo zelal vatene. Çımê to pêyser de memane, desmala to serva haştiya, têduştiye dustê nêqiye, şia u sotiye de waro nêgınena.

Ma jumini jêde nêdiyene, hefe, hefe ke wortê kar u gure de waxtê isoni nêbeno ke jumini bıvino. Mı tı teyna tae cau de diya. İye ke na ğeriviye de manenê, pia roz diyo, hevalê juminiye, derdê xo jumın de barê kenê, jumın ra zerre ra gıredayiye. Bıra u waê tuye cênci u civaniye ke rew gınay waro, jê şero est ve xo ver, zordariye de sare ont, vıle ro nêna. Hurenda sıma cenet bo bıraem, iye ke sıma re na zulm kerdo ki, worte zılamote de bımanê.

Tever de va vizeno, ma xatırê xo wast, endi kuna ra rae. Tı hên cênc, bêbext şiya, na taliyo xıravın. Roê to ret bo, wortê gul u nur de be.

Serva haştiye u azadiye ma dest da ve jumini. Oğur bo bıraê delali, to ma virr dera, to zerrê ma dera ma to xo virra nêkeme./by Jeanne Jiyan
>>>NACHRUF