FÜR DIE ANERKENNUNG UND ZUSSAMMENLEBEN DER KULTUREN

Montag, 18. Juli 2011

Kurden in München

Man geht davon aus, dass in Deutschland weit über 800.000 Kurden leben - davon über 20.000 in München. Da die KurdInnen nicht als solche erfasst, sondern stets entsprechend ihrer Staatszugehörigkeit statistisch aufgeführt werden, sind jedoch keine genauen Zahlenangaben möglich.

Die KurdInnen kamen als ArbeitsmigrantInnen und politische Flüchtlinge oder AkademikerInnen aus der Türkei, dem Iran, Irak und Syrien nach München. Obwohl seit über 50 Jahren Kurden in Deutschland leben, werden sie noch immer nicht als eine eigenständige Bevölkerungsgruppe anerkannt.

Sie werden sogar weitgehend ausgegrenzt: Fundamentale Rechte,wie z. B. muttersprachlicher Unterricht bleiben ihnen vorenthalten. Hinzu kommen politische Stigmatisierung und weitere Hindernisse, die erhebliche Schwierigkeiten für eine kurdische Selbstorganisation darstellen.
Kurdistankarte/Quelle:www.navend.de
  Das kurdische Volk ist eines der größten (ca. 40 Mio.) und ältesten Völker auf der Erde, dem sein Recht auf Selbstbestimmung und Freiheit vorenthalten wird. Nach dem 1. Weltkrieg wurde das Siedlungsgebiet der Kurden im Mittleren Osten durch die Siegermächte im Abkommen von Lausanne auf vier Staaten aufgeteilt. Fortan waren die Kurden in der Türkei, Iran, Irak und Syrien Unterdrückung und Deportationen ausgesetzt. Das Gebiet Kurdistans umfasst insgesamt 550.000 Quadratkilometer, fast die Hälfte davon befindet sich innerhalb den heutigen Grenzen der Türkei. Seit 2003 besteht in Südkurdistan (Nordirak) de facto ein kurdischer Staat, die Autonome Region Kurdistan.

Wir fordern:
- Die Anerkennung der kurdischen Bevölkerung als eigenständige Minorität mit eigener Muttersprache als Gleichstellung gegenüber anderen nichtdeutschen MigrantInnengruppen.

- Einführung eines muttersprachlichen Ergänzungsunterrichts in kurdischer Sprache für die kurdischen Schulkinder.

- Bereitstellung von sozialen Beratungsstellen mit kurdischem Fachpersonal für die spezifischen Probleme der KurdInnen.

- Eine angemessene Förderung kurdischer Selbsthilfegruppen, da bisher Hilfestellungen speziell für KurdInnen nur durch diese gegeben werden.

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